WUNDERvoll!
Für alle, die an Wunder glauben und
solche, die es noch werden wollen !
Wunder sind so eine Sache.
Einerseits : durchaus allgegenwärtig in Form
von Wundern der Natur, des menschlichen
Körpers, der Kunst, der Technik, der Willenskraft,
des Gemeinschaftssinns, der Liebe und anderer
faszinierender Dinge.
Und natürlich ständig präsent in unserer Sehnsucht nach ihnen.
Den Wundern, meine ich.
Andererseits : höchst selten, rar ohne Ende,
schwer, wenn nicht gar unmöglich zu erreichen und
eigentlich nur eine Art Märchenereignis, bestenfalls
brauchbar für rührend-beeindruckende Legenden
in diversen religiösen Motivationsschriften.
Schwierig.
Wunder sind einfach nix für den Alltag !!!
Ja, eh nicht.
Sonst wären sie nicht so kostbar,
wenn sie tatsächlich einmal vorbeischauen.
Bei mir haben sie dreimal vorbeigeschaut.
Zweimal privat, einmal beruflich.
Vollkommen unterschiedliche Situationen,
Lebensphasen und Lebensbereiche,
die nur eines gemeinsam hatten :
absolute Rat - und Hoffnungslosigkeit.
Ich wußte einfach nicht mehr weiter.
Ich wollte etwas Bestimmtes haben,
dieses Bestimmte stand klar vor meinem
geistigen Auge ( um mit Shakespeare zu sprechen ),
aber ich konnte und konnte es nicht erreichen.
Grauenvoll !!
Und nach einer gewissen, unterschiedlich langen, Zeit
hatte ich einfach genug und wollte nicht mehr.
Ich wollte nicht mehr traurig sein, oder wütend, oder enttäuscht.
Und : Ich wollte mich nicht mehr sehnen.
Wenn's eh nix bringt ...
Also hab ich mir, systematisch, jeden Gedanken
verbeten, der mit meinem Objekt der Begierde zu tun hatte.
Im Wissen, oder eher, im Vertrauen, daß ich auch OHNE kann.
Ganz gut sogar.
Erstaunlich gut.
Auf jeden Fall besser, als mit einem sehnsuchtsvoll zerquälten MIT.
Und dreimal ist dann was passiert.
Völlig unvorhergesehen und sicher nicht mehr erwartet :
Das Objekt meiner Begierde war auf einmal da.
Ohne : vielleicht.
Ohne : mal schauen.
Ohne : doch nicht für mich.
Es war einfach nur da.
Und blieb auch.
Für die Zeit, die es halt bleiben sollte.
Und das war für mich, im wahrsten Sinne des Wortes :
WUNDERVOLL.
Ich glaube nicht, daß ich aus meinen Erlebnissen
ein Rezept für Wundererfüllung machen kann.
Aber : zu wissen, was man WIRKLICH will, ist sicher gut.
Und sich nicht zu zermartern mit rotierenden Gedanken, auch.
Und sich anderen, schönen Dingen zuzuwenden, auch.
Und dann, wer weiß ...
Ich hab s auf jeden Fall erlebt und ich wünsche es Ihnen auch !
Nämlich, daß Sie sich tatsächlich : WUNDERN !!
Alles Gute dabei und schöne Feiertage !
Ihr Max Müller.
Der Autor:
Max Müller. Die meisten kennen den gebürtigen Klagenfurter vermutlich als bayerischen Polizeiobermeister Michi Mohr in der ZDF-Serie "Die Rosenheim-Cops". Wer genauer hinschaut, entdeckt aber noch viele andere Seiten an ihm: der lyrische Bariton spielt gern mit der Stimme – beim Singen und beim Rezitieren und Schauspielen.
Und in seinen Soloprogrammen vereint er beide Talente auf WUNDERbare Weise:"Ewig Dein Mozart", "Tierisch!" und "Weihnachten!" sind inzwischen auch schon auf CDs verewigt. Daneben begeistert Müller auch mit dem schwungvollen "Achtung Nestroy!", erweckt "Robert Stolz – einen Zeitgenossen" zu neuem Leben, berührt mit Liedern und Texten von Franz Schubert oder "verbotenen Liedern verbotener Komponisten" zwischen 1933 und 1945.
Der zwischen Wien und München pendelnde Kärntner vermittelt darin und in all dem, was der vielseitige Künstler sonst noch tut, nicht nur Inhalte, sondern macht Emotionen hör-, sicht- und wahrnehmbar – das gelingt ihm wohl deshalb so WUNDERvoll, weil er selbst so intensiv hineinspürt in Texte und Musik.
Heiteres und Nachdenkliches begegnen einander bei ihm auf ganz natürliche und selbstverständliche Weise – gerade so wie im Leben.