Bereits zum 18. Mal wurde am 12.9.2025 der vom Fachbereich Kunst und Kultur organisierte Praxistag Metall abgehalten. Wie bisher fanden in einer Kooperation mit dem Bistum Passau auch einige Teilnehmer:innen aus Bayern den Weg in die Schmiede von Wolfgang Auer in St. Peter am Hart. Der höchst erfahrene Kunstschmied sowie die Restauratorin Mag.a Pina Klonner erläuterten Schadensursachen und Pflegemaßnahmen an Eisenobjekten sowie an Edel- und Buntmetallen.
Wie kann man wachsverschmutzten Leuchtern, verschwärzten Silberobjekten oder fleckigen Kelchen zu Leibe rücken?
Schon simple Maßnahmen lassen liturgische Geräte wieder in neuem Glanz erstrahlen – vorausgesetzt man weiß, welche Methoden restauratorisch unbedenklich sind. Dazu gehört auch, z.B. einen Leuchter korrekt zu zerlegen. Von „Wundermitteln“ aus dem Handel muss aber dringend abgeraten werden! Nur ein gepflegtes Objekt behält auch seinen Wert. Entscheidend ist daher vor allem die laufende professionelle Pflege von Objekten, sodass typische Schäden gar nicht erst entstehen können – denn wertvolle historische Stücke oder solche mit komplexem Aufbau oder unterschiedlichen Materialien gehören zur Restaurierung unbedingt in die Hände von Fachkräften!
Wolfgang Auer zeigte in der Schmiede, wie man mit Oxidation/Korrosion von Beschlägen oder Gittern umgehen kann und die Objekte vor neuerlichem Befall schützt. Auch Farbfassungen an Eisen wurden thematisiert, da die heute meist überlieferte Schwarzfärbung von Gittern einen völlig falschen Eindruck von der der früheren Brillanz und Farbfreude historischer Objekte liefert. An der Esse wurde schlussendlich eindrucksvoll das Bläuen von Beschlägen vorgeführt und auf die Schnelle ein Hohlnagel geschmiedet. Ein herzlichster Dank gebührt auch Anna Auer und ihrem Küchenteam für die großartige kulinarische Verpflegung!
Judith Wimmer
Fachbereich Kunst und Kultur