Gelungene Vorpremiere: Der Gott des Gemetzels

Die Theatergruppe M.23 unter der Leitung von Regisseurin Bettina Buchholz schafft es eindrucksvoll das Stück von Yasmina Reza zu ihrem zu machen. Schon bei der gestrigen öffentlichen Hauptprobe konnten sie den Spannungsbogen vom Aufeinandertreffen zweier zivilisierter Ehepaare bis zur völligen Eskalation der Situation gut halten.
Worum es geht
Das Stück handelt von zwei scheinbar kultivierten Ehepaaren – Michel und Veronika sowie Anette und Alex, die sich aufgrund einer Prügelei ihrer Söhne treffen, um die versicherungstechnischen Angelegenheiten zu klären und das Geschehene vernünftig aufzuarbeiten. Ein Wort ergibt das andere, und ohne Vorwarnung geraten die beiden Paare selbst in eine Auseinandersetzung, bei der alle gesellschaftlichen Spielregeln und Lebenslügen über Bord gehen.
Tolle Inszenierung
Die karge Bühnenausstattung, das ehemalige Hallenbad des Studierendenheimes wurde nur mit Sitzgelegenheiten und einem Tisch zum gutbürgerlichen Wohnzimmer, lenkt die Aufmerksamkeit des Publikums auf die Schauspieler:innen. Diese setzen die Rollen eindrucksvoll und authentisch um. Man will kaum glauben, dass es sich um Laienschauspieler:innen handelt, die sich an so ein Stück heranwagen. Hier steht die Schauspielkunst im Mittelpunkt und Sabine Cap, Eva-Maria Sassmann, Stefan Schobesberger und Michael Mayrhofer geben sich keine Blöße. Besonders hervorzuheben ist, dass die Inszenierung dieses emotional dichten Stückes auch ein paar Lacher ermöglicht. Hier hat die Regisseurin Bettina Buchholz ganze Arbeit geleistet.
Das Publikum der öffentlichen Hauptprobe dankte mit viel Applaus und regen Gesprächen nach dem Stück. Morgen steht die Premiere am Programm und am Wochenende und nächste Woche folgen die weiteren Termine. Es darf gestaunt, gelacht und mitgefiebert werden.
Regie: Bettina Buchholz
Schauspieler:innen: Sabine Cap, Eva-Maria Sassmann, Michael Mayrhofer, Stefan Schobesberger