Pfarre hat Zukunft. Wir gestalten sie
in den kommenden Monaten einen Schwerpunkt in die Zukunft der Pfarren setzen.
Dazu fand am 9. Oktober 2018 im Veranstaltungssaal Suben eine Dekanatsversammlung statt, zu der Dechant Eduard Bachleitner etwa 80 Pfarrgemeinderäte aus allen 12 Pfarren begrüßen konnte.
Zu Beginn dieser Versammlung wurden die Freuden und die Sorgen benannt. Was brennt den Pfarren in den Herzen; aber auch: Was brennt unter den Nägeln? Der Freude über das gute Pfarrleben und der Gemeinschaft stehen auch die Sorgen um die engagierten Mitarbeiter und die künftigen Bauprojekte gegenüber.
In den regen Fragestellungen und Diskussionen hörte man doch immer wieder die Sorge um das gute Wohl der Pfarrbevölkerung heraus.
Deshalb will das Dekanat hier gemeinsam einen Weg mit gutem Werkzeug für die Weiterarbeit in den Pfarren anstoßen. Es geht um das bewusste Wahrnehmen und Hinschauen auf die Gesellschaft und auch auf die Lebenswirklichkeit der Menschen von heute. Die Gesellschaft hat sich in den letzen hundert Jahren dramatisch verändert. Auch in den Pfarren schlägt sich das nieder: Immer weniger Menschen kommen zu den Gottesdiensten oder pfarrlichen Veranstaltungen und es ist oft schwer, Mitarbeiter zu finden. Außerdem geht die Zahl der Priester dramatisch zurück. Schließlich hat sich auch im Bereich der Religion viel verändert: Man weiß heute, dass die Bibel aus ihrer Entstehungszeit her interpretiert werden muss und nicht wort-wörtlich verstanden werden kann. Auch die Schattenseiten der Kirchengeschichte sind bekannt. Religion ist heute nicht mehr Schicksal, sondern freiwillige Entscheidung.
Diese Entwicklung stellt die Pfarren vor die Frage: Was brauchen die Menschen heute? Grundlage und Basis des Wirkens in den Pfarren soll die Bibel, die Frohe Botschaft sein. Auf dieses Fundament sollen Visionen und Ideen in den einzelnen Pfarren entwickelt werden. Jede Pfarre hat ihr eigenes, seit Jahrzehnten gewachsenes Pfarrleben; deshalb ist jede Pfarre aufgefordert, hier nach ihren Möglichkeiten mitzumachen.
Es wurden verschiedene Modelle vorgestellt, wie die Pfarren hier vorgehen können. Die zeitliche Umsetzung liegt bei den Pfarren. Denn auch das Dekanat Schärding wird und will nicht auf große Lösungen von Rom warten. Sondern in kleinen Schritten können wir in unseren Pfarren Strukturen überdenken, Visionen entwickeln, Gewohntes loslassen, Ziele formulieren und danach arbeiten. Die Pfarrgemeinderäte wollen die Zukunft mitgestalten, um nicht von der Zukunft „überrollt“ zu werden.
Ziel dieses Dekanatsweges sollte sein, dass jede Pfarre mit ihren Mitarbeitern mit Freude engagiert ist und mit Hoffnung in die Zukunft blicken kann.
Andrea Dirmhirn