Im zehnten Kapitel des Johannesevangeliums begegnet uns ein Satz, der das auf den Punkt bringt, worum es Jesus in seinem Denken und in seiner Verkündigung geht: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben." (Johannes 10,10) Jesus ist überzeugt – und er lebt es bei sich selbst: mitten in den Herausforderungen und Spannungen des Alltags kann Leben gelingen.
Wenn in der Bibel vom Leben die Rede ist, so ist damit mehr als die bloß biologische Existenz gemeint: Der Mensch als ganzer ist im Blick, der Erhalt des Lebens und die dafür notwendigen guten Bedingungen.
Ein Impuls zum Jahresthema von Dr. Christine Eckmayr
Dank der modernen Medizin können wir vieles in Angriff nehmen, heilen, behandeln, was vor Jahrzehnten noch den Tod oder lebenslanges Leiden bedeutet, oder frühzeitig zum Tod geführt hätte. Das spiegelt sich auch in der Lebenserwartung wider: lag diese um 1860 noch bei 35 (Männer) bzw. 40 Jahren (Frauen), stieg sie in der Folgezeit kontinuierlich an auf mittlerweile 77 bis 82 Jahre.
Das Referat beschäftigt sich mit Männern in ihrem letzten Lebensabschnitt. Werte, die ein Männerleben prägen, werden in Frage gestellt. Ein erstes kritisches Lebensereignis stellt der Austritt aus dem Beruf dar. Gerade dieser Lebensabschnitt stellt für die männliche Identität eine besondere Herausforderung dar.
Nach Petrus und Elija hat sich der Diözesanausschuss unter Miteinbeziehung der Männertagsredner für das kommende Arbeitsjahr für eine Gestalt des Neuen Testaments als biblischen Jahresbegleiter entschieden: Johannes den Täufer.