Blinder Besuch aus Indien
Sechs blinde Mädchen – alle begabte Musikerinnen – besuchten mit ihren Lehrerinnen Österreich und ihre Pateneltern, die mit monatlichen Beiträgen den größten Teil ihrer Ausbildung in der Jeevan Jyoty-Blinden-Schule in Indien finanzieren. Diese Schule wird von den Missionsschwestern „Königin der Aposteln“ geleitet. Wie Monika Aufreiter, haben auch einige Blinde aus Oberösterreich eine solche Patenschaft übernommen. In ganz Österreich gibt es an die siebzig Pateneltern.
Monika Aufreiter (zweite von rechts) mit Patenkindern aus der indischen Jeevan Jyoty-Blinden-Schule der Stadt Varanasi am Ganges. © Blindenapostolat
„Indische“ Messe im Wiener Stephansdom
Es war eine eigenartige Stimmung: Statt der Orgel erklang die Tabla, das traditionelle indische Schlag-Instrument. Farbenprächtig in Tracht gekleidete Mädchen legten dem Priester beim Einzug einen bunten Blumenkranz um die Schultern und tanzten zu Gabenbereitung und Vater unser. Der Gottesdienst im Wiener Stephansdom stand am Beginn des Österreich-Besuchs aus der Blindenschule in Indien.
„Wir sind mit dabei gewesen beim Aufblühen der Jeevan Jyoti-Schule in den vergangenen dreißig Jahren. Heute wollen wir feiern und danken. Genießen Sie das Exotische“, sagte Irmgard Uhl, die Leiterin des Wiener Blindenapostolats am Beginn des Gottesdienstes. Ihrer Einladung zu dieser festlichen Abendmesse waren zahlreiche Freunde des Blindenapostolats gefolgt, vor allem viele Pateneltern – wie auch Monika Aufreiter aus Linz.
Indische Schülerinnen gestalteten die Abendmesse im Wiener Stefansdom mit. © Blindenapostolat
Blindenapostolat hilft mit Patenschaften
Seit 1975 unterstützt das Blindenapostolat die Schule in der indischen Stadt Varanasi, die am Ganges liegt, durch Patenschaften. Viele hundert Kinder wurden von den Schwestern mithilfe der finanziellen Unterstützung aus Österreich seither ausgebildet; viele Kinder besuchten auch weiterführende Schulen, einige absolvierten sogar das Universitätsstudium.
Sightseeing in Wien und Mariazell
In den folgenden Tagen konnten die sechs Mädchen mit ihren BegleiterInnen noch Sehenswürdigkeiten in Wien kennen lernen; und sie besuchten mit Irmgard Uhl und vielen Mitgliedern des Wiener Blindenapostolats bei strahlendem Sonnenschein den Wallfahrtsort Mariazell. Während der Fahrt sangen die musikbegeisterten Mädchen ihre Lieder auf Hindi, abwechselnd mit den Liedern der übrigen Teilnehmer.
Kellner, Heinz, Blindenapostolat Österreich (ma)