PRO ORIENTE: Gedenk- und Gebetstag für verfolgte Christinnen und Christen

Laut aktuellen Berichten sind rund 380 Millionen Christ:innen erheblichen Einschränkungen oder Gewalt ausgesetzt – die höchste Zahl in der zweitausendjährigen Geschichte des Christentums. PRO ORIENTE Linz und die Diözese Linz machen auf dieses alarmierende Unrecht aufmerksam und rufen für den kommenden Sonntag zu einem Gebetstag für die verfolgten Glaubensgeschwister auf.
Zwei Formen der Christenverfolgung
Die Unterdrückung von Christinnen und Christen geschieht auf zwei Arten: durch konstanten sozialen und staatlichen Druck sowie durch offene Gewalt. Ersterer äußert sich in Einschränkungen des Privat-, Familien- und gesellschaftlichen Lebens, des Staatsbürgertums und der kirchlichen Praxis. Gewaltakte reichen von Diskriminierung über Inhaftierungen bis hin zu tödlichen Angriffen.
In elf Ländern herrscht eine „extreme“ Christenverfolgung, in 44 weiteren eine „sehr hohe“. Besonders betroffen sind Regionen in Afrika, dem Nahen Osten und Südasien. In Nigeria beispielsweise wurden 2023 rund 5.000 Christinnen und Christen ermordet – 80 % der weltweit dokumentierten Fälle.
Digitale Überwachung als neue Bedrohung
Ein wachsendes Phänomen ist die digitale Kontrolle von Konvertitinnen, insbesondere in Nahost und Nordafrika. Hier werden Smartphones und Tablets genutzt, um Bewegungsprofile zu erstellen und den Zugang zu religiösen Inhalten zu sperren. Dadurch wird nicht nur der Gang zu kirchlichen Einrichtungen verhindert, sondern auch der soziale Austausch unter Gläubigen erschwert.
Ein globales Problem
Die systematische Verfolgung von Christinnen und Christen wird oft medial ignoriert. Selbst der Internationale Gedenktag für Opfer religiöser Gewalt am 22. August erhält wenig Aufmerksamkeit. PRO ORIENTE Linz fordert daher alle christlichen Konfessionen auf, gemeinsam gegen dieses Unrecht einzutreten. Als ein sichtbares Zeichen haben die österreichischen Bischöfe den 5. Fastensonntag (‚Passionssonntag‘) zum Gedenk- und Gebetstag für verfolgte Christinnen und Christen erklärt.
„Die Zahlen sind alarmierend. Wir dürfen nicht schweigen. Am kommenden Sonntag gedenken wir in allen Pfarreien der verfolgten Christinnen und Christen und beten für sie“, so Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer, Vorsitzender von PRO ORIENTE Linz.
Dr. Josef Pühringer wird gemeinsam mit Dr. Florian Wegscheider, Sekretär von PRO ORIENTE Sektion Linz, am 6. April 2025 die Gottesdienste in der Pfarrgemeinde Traun (Adresse: Kirchenplatz 1, 4050 Traun) um 8.00 und 10.00 Uhr mitfeiern und über die Situation der verfolgten Christ:innen berichten.